Saeffen Adelar ist die Tochter eines Handelskapitäns, und ist auf einem Schiff aufgewachsen, unterwegs zwischen den Sternen, und nur selten einmal zu Besuch auf einer Planetenoberfläche. Mit zwölf Jahren wurde sie von einem der Schwarzen Schiffe der Inquisition aufgesammelt, da sich ihr psionisches Talent zu manifestieren begann. Äußerst ungern erinnert sie sich an ihre Reise auf diesem Schiff, und die Jahre danach auf den Schulen von Terra waren auch nicht viel heller. Ihre Sanktionierung hat bleibende Narben hinterlassen, physisch wie psychisch.
Nach ihrer Ausbildung gelangte sie in die Reihen der Inquisition, und war zunächst aushilfsweise und dann als Adeptin für Lady Olianthe Rathbone tätig. Diesen Posten bekam sie, weil ihr Vorgänger verstarb, woran sie selber mit den besten Absichten nicht unbeteiligt war.
Nach Lady Olianthes Ableben kam sie zu einem anderen Inquisitor, der sehr viel umherreiste und dabei fast die ganze Galaxis durchquerte. Zu ihm hatte sie ein wesentlich besseres Verhältnis als zu ihrer vorigen Arbeitgeberin, und bald wurde sie zur Interrogatorin befördert, unter anderem auch deshalb, weil ein solcher Posten in seinem Stab gerade vakant geworden war. Die beiden arbeiteten mehrere Jahre sehr erfolgreich zusammen, und es war allgemein bekannt, daß ihr Mentor sie für den vollen Inquisitorenstatus vorgesehen hatte. Saeffen hatte es damit nicht eilig, und als ihr Chef bei einer weitreichenden Untersuchung unter mysteriösen Umständen vermißt gemeldet wurde, kamen die Dinge für sie eher überstürzt: In seinem Testament schlug er sie offiziell für die Beförderung zum Inquisitor vor. Dieser Vorschlag wurde von mehreren seiner Kollegen unterstützt, die sie bei der Untersuchung bei der Arbeit gesehen hatten. So kam es, daß sie wiedereinmal buchstäblich über eine Leiche befördert wurde, und sie fragte sich ehrlich, ob da wohl ein Fluch an ihr haftete, eine Vermutung, die nicht ganz unsinnig war, sagten ihr doch die meisten Imperiumsbürger als einer in den Leeren des Raums Geborerenen ohnehin nach, mit Unglück behaftet zu sein. Wirklich freuen konnte sie sich über diese Entwicklung jedenfalls nicht.
Allerdings verfügte sie nun zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren über die finanziellen Mittel, eine Nachricht via Astropath an ihre Mutter zu senden, falls diese noch lebte, und sie wissen zu lassen, daß ihre Tochter noch unter den Lebenden weilte und nicht dem Chor des Astronomicons hinzugefügt worden war.